Untersuchung des Einflusses der variierenden Schallgeschwindigkeit auf die akustischen Eigenschaften von Metallblasinstrumenten
Holger Schiema;
Fortschritte der Akustik - DAGA 2022

Die Ausbreitungsbedingungen von Luftschall hängen stark von der Luftdichte und diese wiederum von Temperatur und Zusammensetzung der Luft ab. Somit werden auch die Eigenfrequenzen und die Dämpfungen der Eigenmoden von Blasinstrumenten von der eingeschlossenen Luftsäule beeinflusst. All diese Parameter haben einen Einfluss auf die akustischen Eigenschaften (wie: Stimmung, Ansprache und Klangverhalten) von Metallblasinstrumenten. Der Beitrag befasst sich speziell mit den Phänomenen der Luftzusammensetzung und der Temperaturverteilung der durch Musiker eingebrachten Anblasluft in Metallblasinstrumenten. Die Verteilung der Luftzusammensetzung wurde messtechnisch im Innenraum der Instrumente mit Hilfe von Temperatur- und CO2-Sensoren ermittelt. Hierbei wurde neben der Anblasluft auch der Einfluss des Wärmeeintrags durch den Handkontakt des Musikers selbst ermittelt. Mit Hilfe von geeigneten Simulationsverfahren wurde der Einfluss der Luftzusammensetzung, also der nicht konstanten Schallgeschwindigkeit im Metallblasinstrument auf die Stimmung und Ansprache untersucht und objektiv messbaren Ergebnissen der Instrumente gegenübergestellt. Die aus Messungen an kalten Instrumenten gewonnenen Ergebnisse sollen mittels der neuen Erkenntnisse präziser rechnerisch kompensiert werden, um so beispielsweise den Mensurverlauf der Instrumente besser bewerten und anpassen zu können.

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Messverfahren zur Bewertung des Rückprallverhaltens von Trommelstöcken mittels Frequenzspektrum
Christoph Gilbert; Fortschritte der Akustik - DAGA 2022

Eine bedeutende Eigenschaft von Trommelstöcken (Drumsticks) ist deren Rückprallverhalten, da es grundlegenden Einfluss auf das Spielgefühl des Musikers hat. Hierfür fehlten jedoch bisher Möglichkeiten der experimentellen, objektiven Beurteilung, wodurch Vergleiche lediglich subjektiv zu realisieren waren. Da hierbei deutliche Verfälschungen durch andere Einflussfaktoren auftreten, wurde im Rahmen eines FuE-Projektes, welches das Institut für Musikinstrumentenbau zusammen mit dem Hersteller Rohema Percussion durchführte, ein Messverfahren zur Bestimmung der Rückprallstärke entwickelt. Es kombiniert Elemente der Materialtechnik und der musikalischen Akustik. Der Beitrag stellt dieses vor und demonstriert anhand einiger Ergebnisse deren Möglichkeiten. Ein Schwerpunkt ist dabei der Umgang mit den in der Praxis sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen bezüglich Griffposition und Anschlagswinkel. Deren Einfluss und Bedeutung wird diskutiert und entsprechende Lösungen für die Rahmenbedingungen der Messung vorgestellt. Darüber hinaus werden ausgewählte Zusammenhänge zu weiteren Parametern, wie Modenfrequenzen und Elastizitätsmodul dargestellt.

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