Untersuchungen zur Ansprache von Zupfinstrumenten
Gunter Ziegenhals;
Fortschritte der Akustik - DAGA 2018

Im Falle der Blasinstrumente gilt die Ansprache seit Jahrzehnten unwidersprochen als wichtiges Qualitätsmerkmal, für das auch akustische Merkmale, gewonnen aus Eingangsimpedanzmessungen, zur Verfügung stehen. Im Falle der Zupfinstrumente existiert zunächst eine plausible Beschreibung des Phänomens: Beim Anzupfen der Saite und der Übertragung des Zupfimpulses auf den Korpus werden zunächst dessen Eigenschwingungen angeregt. Die Einschwingphase beinhaltet des Abklingen der Eigenschwingungen und den Übergang zur erzwungenen Schwingung durch die periodischen Saitenkräfte auf den Korpus. Der Vorgang beinhaltet gleichzeitig die Beschleunigung der Korpusmassen durch die Saitenkräfte. Beide Vorgänge gestalten sich bei kleineren Massen im Sinne einer schnellen Reaktion auf die Anschläge (das Anzupfen) des Musikers günstig. Dies sollte sich auch in der Frequenzkurve widerspiegeln. Die Frage ist: empfindet es auch der Musiker so, sind die entsprechenden akustischen Merkmale relevant? Hinzu kommt eine zweite Fragestellung. Will man Dinge anhand von Merkmalen beschreiben, so sollen diese Merkmale möglichst (linear) unabhängig sein. Die Frage stellt sich sowohl für die subjektive Beschreibung als auch für die aus den Messungen gewonnenen Merkmale. Der Beitrag widmet sich diesen Fragen anhand von Untersuchungen an Gitarren. Die Basis der Untersuchungen bilden Spieltests.

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Erfahrungen bei der Anwendung von thermisch modifiziertem Holz im Gitarrenbau in den letzten 15 Jahren
1Eichelberger, K.; 1Gütter, Chr.; 2Pods, F.; 2Seeberger, G.; 1Ziegenhals, G.
1IfM – Institut für Musikinstrumentenbau e.V.(IfM), 2Karl Höfner GmbH & Co KG (Höfner)
Tagungsband des 18. Holztechnologischen Kolloquiums

Im Herbst 2001 starteten im IfM erste Untersuchungen zum Einsatz von durch physikalische Vergütungsverfahren veränderten Holzwerkstoffen im Musikinstrumentenbau, die sich sehr schnell auf die thermische Modifizierung fokussierten. Zielstellung der Arbeiten war die Verbesserung der Dimensionsstabilität, die Erweiterung klanglicher Möglichkeiten und die Bereitstellung von Material für Restaurierungsaufgaben. Neben dem Institut für Holz- und Papiertechnik der TU Dresden war die Fa. Höfner von Anfang an als maßgeblicher Partner im Projekt engagiert. Eine der ersten Lösungen bestand in thermisch modifizierten Gitarrendecken, die bereits in frühen Projektphasen (etwa ab 2003) in der Fa. Höfner zur Anwendung kamen. Nach Abschluss des Projektes 2005 führte die Fa. Höfner weitere Anwendungen ein, zunächst Hälse, später Böden und zuletzt Zargen. Seitens des IfM begleitete man messtechnisch diese Aktivitäten. Der Vortrag berichtet über Erfahrungen die dabei für den Gitarrenbau gesammelt wurden.

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