Zur Differenzierbarkeit von
Musikinstrumenten
Hannes Löschke; Fortschritte der Akustik - DAGA 2006
In Zusammenarbeit mit der Technischen
Universität Dresden wurden am Institut für Musikinstrumentenbau
Zwota psychoakustische Merkmale auf ihre Eignung untersucht,
Musikinstrumente anhand von gespielten Solomusikstücken zu
unterscheiden. Ziel war es ein System zu entwerfen, welches
aussagekräftige Merkmalssätze aus digital aufgezeichneten
Anspielen extrahieren kann. Dazu wurden bekannte psychoakustische
Merkmale, wie die Lautheit und die Schärfe, verwendet, sowie
weitere, wie das Volumen, abgeleitet und spezifiziert. Zunächst
konnten nur Gitarrenaufnahmen systematisch untersucht werden,
weitere Instrumentengruppen sind jedoch in Vorbereitung.
Allein durch die spektralen Merkmale Lautheit, Volumen und
Schärfe konnten Raum- und Spielereinfluss auf die Aufnahmen sehr
gut identifiziert werden. Die Unterschiede zwischen einzelnen
Instrumenten lagen in diesen Merkmalen deutlich unter den von
Raum und Spieler verursachten Differenzen, eine generelle
Unterscheidung ist trotzdem relativ sicher möglich. Der
Vergleich mit speziell angelegten Hörversuchen muss nun zeigen,
wie groß die tatsächlich wahrnehmbaren Unterschiede sind.
Bemerkenswert bleibt die Abhängigkeit der Merkmale von Raum und
Spieler, die keineswegs linear zu sein scheint, denn Relationen
der Instrumente untereinander bleiben, entgegen den Erwartungen,
bei Veränderung dieser Parameter nicht zwangsläufig erhalten.
Erneut wird bei Betrachtung dieser Merkmalsabhängigkeiten die
Frage aufgeworfen, ob Beurteilungen von Instrumenten durch
wiederholtes Anspielen und Anhören von Experten eine sichere
Klassifikation von Instrumenten erlauben.
Wandschwingungen von Metallblasinstrumenten
Gunter Ziegenhals; Fortschritte der Akustik - DAGA
2006
Die Wand (der Korpus) der Metallblasinstrumente wird beim Spielen über die im Inneren schwingende Luftsäule zu eigenen Schwingungen angeregt. Die beschriebenen Forschungsarbeiten führten zu dem Ergebnis, dass für das Aufrechterhalten der unter normalen Spielbedingungen festgestellten Betriebsschwingungen der Korpora zwischen 1% und im Extremfall 20% der Leistung benötigt wird, die im abgestrahlten Schall steckt. Diese Leistung geht entweder dem Ton verloren oder muss vom Spieler zusätzlich aufgebracht werden. Es ist eine Größenordnung, die vom Spieler über den Tastsinn wahrgenommen wird, im abgestrahlten Schall aber nicht eindeutig hörbar ist, da die Pegeländerungen < 0,5dB ausfallen. Man kann diese Verlustleistung durch Minimierung der Schwingwege vermindern. Dies realisieren offensichtlich steifer gebaute Instrumente, die aber nur von einem Teil der Musiker bevorzugt werden. Es ist wahrscheinlich, dass der Musiker als Reaktion auf unterschiedliche Energieaufnahme der Wand seinen Ansatz und damit die Klangfarbe des Instrumentes verändert, also ein indirekter Wandeinfluss auf den Klang vorliegt.
Literaturliste zum Artikel
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Seminar des FAMA in der DEGA 2001
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Seminar des FAMA in der DEGA 2001
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Fortschritte der Akustik DAGA 2002
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